erneuter Hochwassereinsatz

Am Mittwoch Nachmittag setzte erneut starker Regen bis in die Gebirgslagen ein. Der heftige Niederschlag ließ die Pegelstände der Salzach und zum
wiederholten Mal den Obersulzbach ansteigen.

Gegen 15:15 Uhr wurde OFK Scheuerer von der LAWZ telefonisch verständigt, dass im Bereich Rosental Sandsäcke benötigt würden, da ein Bach ausgetreten war. Daraufhin wurden durch den Gemeindebauhof auf einer Palette befindliche Sandsäcke zunächst dorthin transportiert.

Weiters wurde entschieden eine erste Erkundungsfahrt zum Obersulzbach und in weiterer Folge zum Blausee zu unternehmen. Dort wurde festgestellt, dass der Obersulzbach wieder stark Hochwasser führt. Der Pegelstand hatte 217 cm erreicht und somit die Warngrenze überschritten. Im Bereich Sulzau musste zu diesem Zeitpunkt von keiner akuten Gefährdung ausgegangen werden. Im Juli beim Hochwasser führte der Obersulzbach 290 cm!
Jedoch drückte der Obersulzbach das Wasser stark in den Blausee hinein, was diesen wiederum ansteigen ließ und in Folge problematisch für die Blauseequellen (Trinkwasser der Marktgemeinde Neukirchen) werden könnte. Somit wurden umgehend die noch vom Juli Hochwasser befindlichen Tauchpumpen gestartet.

Nachdem uns noch weitere Anrufe bezüglich Hochwasser erreichten und die Regenfälle zunächst nicht aufhören wollten, wurde um 16:20 Uhr an die LAWZ Salzburg der Befehl erteilt “Gesamtalarm still” für die Feuerwehr Neukirchen auszulösen.

prekäre Situation – Salzach tritt über die Ufer
Nach dem Alarm wurde Pumpe Neukirchen in den Bereich Einödbrücke bzw. Neudau beordert, um Kontrollen durchzuführen. Bei der Nachschau wurde festgestellt, dass die Salzach an einer noch schadhaften Stelle des Uferdammes in ein angrenzendes Feld austrat. Es spielte uns positiv in die Karten, dass sich in diesem Bereich ein Bagger befand, wonach sofort mit der provisorischen Verschließung des nicht mehr vorhandenen Dammes begonnen werden konnte. Als weiterer wichtiger Faktor stellte sich die frühe Erkennung des Dammbruches heraus, wonach umgehend reagiert werden konnte, ansonsten wäre der “Salzachaustritt” zwangsläufig für Wohngebiete gefährlich geworden.
Bemerkung am Rande: Der Dammbruch an dieser Stelle führte beim Julihochwasser dazu, dass zwei Wohnhäuser evakuiert werden mussten und das Wasser bis hin zum Sportplatz vordringen konnte!
Schlussendlich wurde die BH – Zell am See über die Situation informiert und schweres Gerät angefordert. Nach einer Besichtigung mit einer Fachfirma wurde bis um 22:00 Uhr an dieser Stelle des Dammes gearbeitet und er soweit provisorisch abgedichtet.

Blausee und Obersulzbach
Im Bereich Blausee – Obersulzbach wurde eine Tragkraftspritze positioniert und vom Hochwasseranhänger der Feuerwehr Bramberg eine Hochleistungs- Tauchpumpe angefordert, um den Pegelstand des Blausees gering halten zu können. Die Arbeiten am Blausee erstreckten sich die ganze Nacht hindurch!
Schließlich muss klar festgehalten werden, dass aufgrund des massiven Einsatzes von Mensch und Gerät KEINE Gefährdung der Trinkwasserversorgung bestand!

wieder werden Sandsäcke befüllt
Bei einer Lagebesprechung in der Feuerwehr unter Einbeziehung der Prognose wurde entschieden in der Keilgrube mit der Befüllung von Sandsäcken zu beginnen.
Insgesamt wurden vorsorglich 11 Paletten mit Sandsäcken gefüllt, dies entspricht ca. 400 Stück, und am LKW des Gemeindebauhofes verladen.

Lagesbesprechung und weitere Vorgehensweise
Gegen 19;00 Uhr setzte eine längere Regenpause ein, was zur Entspannung der Lage führte.

Nach diversen Kontrollfahrten erfolgte um 21:00 Uhr eine Lagebesprechung, wonach entschieden wurde den Großteil der Mannschaft um 22:00 Uhr aus dem Einsatz zu nehmen.
Um 00:00 Uhr wurden einige Kräfte am Blausee abgelöst und begannen sozusagen die Nachtschicht.
Bis 01:00 Uhr blieben einige Kameraden in der Feuerwehr, um die Situation, die Prognosen bzw. die Pegel im Blick zu behalten.

Ab 01:00 Uhr wurden die Zugskommandanten im Stundentakt bis in die Früh eingeteilt, um Kontrollen durchzuführen.

GOTT sei DANK kam es jedoch schon nach Mitternacht zur Entspannung der Lage aufgrund vermehrt eintretender Regenpausen, wonach für die Nacht von keiner Gefahr mehr ausgegangen werden musste.